FAQ - interessante Fragen


Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um das Thema Fachberatung bei sexualisierter Gewalt. Folgende Fragen werden dabei näher betrachtet:

 

Wer kann zu Wirbelwind in die Beratung kommen?

Woran merke ich, dass etwas nicht in Ordnung ist?

Was genau ist eigentlich sexualisierte Gewalt?

Kann ich mich anonym beraten lassen?

Wie viel und was muss ich erzählen?

Kann mich jemand zur Beratung begleiten?


Wer kann zu WIrbelwind in die Beratung kommen?

Im Grunde alle Menschen, unabhängig ihres Alters, die sich über das Thema sexualisierte Gewalt informieren möchten, oder die eine Beratung benötigen, insbesondere

  • Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erleben mussten
  • Erwachsene, denen in der Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt widerfahren ist 
  • Menschen, die sexualisierte Gewalt erleben 
  • Eltern, deren Kinder sexualisierte Gewalterfahrungen machen mussten 
  • Angehörige oder Freunde, die von sexualisierter Gewalt gegen eine Person in ihrem Umfeld erfahren haben, oder ähnliches vermuten 
  • Fachkräfte aus Institutionen, wie z.B. Schulen, Kindergärten/-krippen, Jugendämtern, Heimen, die sexualisierte Gewalt von Kindern oder Jugendlichen bemerkt haben oder denen dies mitgeteilt wurde

Woran merke ich, dass etwas nicht in Ordnung ist?

Für die Folgen von sexualisierter Gewalt gibt es keine eindeutigen Anzeichen. 

 

Für eine selbst-betroffene Person kann sich das beispielsweise in Albträumen äußern, möglicherweise durch Bilder im Kopf die man schlecht oder auch gar nicht zuordnen kann. Auch merkwürdige Gefühle, welche bei bestimmten Erinnerungen auftreten, können oft schon ausreichen.

 

Als Fachkraft können Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen, wie die Vermeidung bestimmter Situationen/Orte/Personen, Aggressionen, Rückzug, oder auch Angst Indizien für sexualisierte Gewalt darstellen. Einen direkten Beweis liefern diese allerdings nicht. 

 


Was genau ist eigentlich sexualisierte Gewalt?

Definition sexualisierter Gewalt (von Ursula Enders):

"Sexuelle Gewalt ist immer dann gegeben, wenn ein Mädchen oder Junge von einem Erwachsenen oder älteren Jugendlichen als Objekt der eigenen sexuellen Bedürfnisse benutzt wird. Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung nicht in der Lage, sexuelle Beziehungen zu Erwachsenen und älteren Jugendlichen wissentlich zuzustimmen. Fast immer nutzt der Täter/ die Täterin ein Macht- oder Abhängigkeitsverhältnis aus. Auch wenn Mädchen und Jungen sich aktiv beteiligen, die Verantwortung für den sexuellen Missbrauch liegt immer bei dem Erwachsenen"

(aus: Ursula Enders (Hrsg:in): "Zart war ich - bitter wars", S. 19, Kiepenheuer und Witsch, 1997)

Wir fassen die Definition weiter:

Sexualisierte Gewalt ist alles, was einem Kind/ Jugendlichen/ Erwachsenen vermittelt, dass es/ er nicht als eigenständige Persönlichkeit akzeptiert wird, sondern Täter/ Täterinnen frei über es/ ihn verfügen dürfen, dass es/ er abhängig ist und Widerstand schwerwiegende Folgen für es/ ihn hat. Menschen werden in Situationen festgehalten (durch Drohungen/ Worte/ Versprechungen/ Belohnungen), in denen mit ihrem Körper etwas geschieht, was sie nicht wollen.


Kann ich mich anonym beraten lassen?

Ja, auf Wunsch beraten wir auch anonym! Alle unsere Beraterinnen stehen unter Schweigepflicht - Daten oder Gesprächsinhalte werden, ohne das Einverständnis der Klient*in, also nicht an andere Personen weitergegeben. 


Wie viel und was muss ich erzählen?

Wie viel und was genau in den Beratungsgesprächen thematisiert wird, liegt allein in der Hand der Klient*in. 


Kann mich jemand zur Beratung begleiten?

Ja! Manchmal, besonders für den ersten Schritt, kann es hilfreich sein eine Begleitung (Freunde, Eltern, andere Vertrauenspersonen) dabei zu haben.